13Sep/24

Explorationsstudie: Neue Formen der tertiären Bildung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Report (60 S.) adressiert nichts weniger als die „Hochschulen von morgen“. Es geht um ihre Transformation und die Suche nach den richtigen Stellhebeln, um sie in Angriff zu nehmen. Einleitend werden vier Herausforderungen („Pain Points“) beschrieben, vor denen das deutsche Hochschulsystem steht: unzureichender Zugang und Integration unterrepräsentierter Studierendengruppen; mangelnde Dynamik bei der Anpassung von Lehr- und Lerninhalten an neue Kompetenzbedarfe; mangelnde Innovation bei der Gestaltung von Lernerfahrungen; unzureichende strukturelle und institutionelle Agilität. 

Es gibt nun bereits Hochschulen, die Antworten auf diese Herausforderungen gefunden haben. Diese werden in sieben Fallstudien sehr systematisch und ausführlich vorgestellt. Dazu gehören: Arizona State University (ASU), Erasmus University Rotterdam (EUR), European Consortium of Innovative Universities (ECIU), 42 Heilbronn, College Unbound (CU), Minerva University, Interdisciplinary Transformation University Austria (IT:U) und Technische Universität Nürnberg (UTN). 

Die Innovationen, die die Autor:innen hier gefunden haben, umfassen unter anderem neue Formen der Studieneingangsphase und Anerkennungspraxis, die Vermittlung berufsrelevanter Fähigkeiten und von Transferkompetenzen, den Einsatz von Microcredentials, Peer Learning und Learning Analytics sowie neue Professoren-Modelle und agile Netzwerk- und Organisationsstrukturen. Das wirkt dann gemessen an den aufrüttelnden Vorgaben fast schon wieder bescheiden.


Lisa Nieth, Florian Berger, Maria Stalla, Fiona Bauer und Yasmin Djabarian, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Berlin: August 2024

13Sep/24

Moodle & KI – Was kommt nach dem Hype?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Andreas Wittke (TH Lübeck) hat auf der moodlemoot DACH in Wien präsentiert. Auf LinkedIn stellt er drei Kernaussagen seines Vortrags zur Diskussion. Und weil es auf diesen Beitrag bereits viele Klicks und 45 kluge Kommentare gibt, will ich uns und mir den Beitrag nicht vorenthalten:

„1. Jedes System wie Moodle, HIS, WordPress und Co wird zukünftig eine KI haben, egal ob lokal oder in der Cloud.
2. Das direkte Prompting wird zukünftig immer unwichtiger werden, da viele Systeme vorgefertigte Prompting Datenbanken haben werden und die KI versteckt im Hintergrund laufen wird, siehe Pixel Pro, Office365, Copilot usw.
3. Der Content wird on demand generiert werden und nicht mehr „von der Stange“ kommen. Einheitliches Lehrmaterial, Fachbücher, PDFs und Co werden per Prompt individualisiert und medial umgewandelt. Die Daten des Lernenden bzw. die Kompetenzen des Lerners werden den Content bestimmen und nicht die Lehrperson.“

Bei den ersten beiden Punkte wird man schnell nicken. Der letzte Punkt setzt Fantasie frei. Aber da „Content“ ja nur ein Baustein eines Lehrszenarios abbildet (neben „Communication“ und „Construction“, also Praxis, Aufgaben, Übungen usw.), muss er Lehrende noch nicht beunruhigen.
Andreas Wittke, LinkedIn, 10. September 2024

Bildquelle: Andreas Wittke (LinkedIn)

13Sep/24

Eine neue Reihe: Digitalität und Bildung

Quelle: HEAD.Z | Blog Autor: Mandy Schiefner-Rohs

Ich freue mich sehr, gemeinsam mit meinen Herausgeber*innen Sandra Hofhues, Nina Grünberger und Jane Müller, dass unsere Reihe Digitalität und Bildung nun beim transcript-Verlag mit dem ersten Buch gestartet ist. Warum eine neue Buchreihe, fragt sich vielleicht der ein oder die andere, und dann auch noch zum Thema Digitalität? Wir meinen: In einer Welt, in […]

13Sep/24

Call for Participation: Booksprint zum Thema „Making Research“

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Die Kompetenzwerkstatt Digital Humanities an der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltet den Booksprint „Making Research. Digital Humanities Fachreferate, Labs, Makerspaces, Werkstätten und Kompetenzzentren an wissenschaftlichen Bibliotheken und anderen Forschungseinrichtungen“. Interessierte sind dazu eingeladen, an der Sammlung mitzuarbeiten und ihr Wissen einzubringen.

12Sep/24

Paradoxes in work-related learning – and how they are perceived by practitioners

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Timo Kortsch hat es zwar leider nicht auf die Zukunft Personal nach Köln geschafft, aber er hat mir vorher noch diesen Link auf einen aktuellen Artikel („Paradoxien beim arbeitsbezogenen Lernen – und wie sie in der Praxis wahrgenommen werden“) zugeschickt, den er zusammen mit Hilko Paulsen und Julian Decius veröffentlicht hat. Der Artikel besteht aus zwei Teilen: Im ersten Teil werden neun Paradoxien des arbeitsbezogenen Lernens vorgestellt. Dabei arbeiten die Autoren mit drei Spannungsfeldern (exploration vs. exploitation, stability vs. change, short-term vs. long-term), um für die Lernformen „formell“, „informell“ und „selbstreguliert“ entsprechende Paradoxien zu identifizieren. Das mag etwas abstrakt klingen, führt aber zu einer interessanten Liste mit hohem Wiedererkennungswert. So lautet zum Beispiel eine Paradoxie des informellen Lernens: „Leave informal learning untouched and thus truly “informal” vs. structure informal learning and thus “formalize” it“ (exploration vs. exploitation).

Im zweiten Teil der Arbeit schildern die Autoren, wie 113 Expert:innen diese Spannungsfelder bzw. Paradoxien mit Blick auf ihre Häufigkeit und Widersprüchlichkeit einordnen. Diese Rückmeldungen waren auf den ersten Blick für mich weniger spektakulär. Die Autoren selbst schließen ihren Artikel wie folgt:

„The preliminary findings from the subject matter expert survey presented here also showed that empirical research on these paradoxes and tensions can reveal new findings and at least partially calls into question the contradictory nature of paradoxes assumed by definition and in theory. It seems that paradoxes may be paradoxical in theory, but often manifest themselves in work-related problems that can be solved.“
Hilko Paulsen, Timo Kortsch und Julian Decius, Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO), 29. August 2024

11Sep/24

Top 100 Tools for Learning 2024

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Jane Hart hat wieder fleißig Stimmen gesammelt, um eine neue Liste der „Top 100 Tools for Learning“ zu erstellen – mittlerweile im 18. Jahr. 1.599 Personen haben dieses Mal beigetragen. Auf den vorderen Plätzen finden sich, wenig überraschend, einige KI-Tools: ChatGPT (2. Platz) sowie – als Neueinsteiger – Microsoft’s Pilot (20. Platz), Perplexity (47), Claude (50) und Google’s Gemini (53). „AI has certainly taken off  in 2024“, schreibt deshalb Jane Hart. Neben der Liste bietet sie noch zwei Einordnungen:

zum einen („Analysis“) ordnet sie die aktuelle Zusammenstellung mit folgenden Hinweisen ein:
– „AI has taken off“
– „Personal learning and productivity tools are strong“
– „Zoom is king of the video meeting tools“
– „Collaboration workspaces are back in force“
– „Social networks appear to be declining“

Vor allem der letzte Punkt ist sicher etwas, an dem man mit eigenen Beobachtungen und Erfahrungen anknüpfen kann. Und, zum anderen, hat sie sich noch die Mühe gemacht, alle Tools bestimmten Kategorien zuzuordnen: „Personal Learning & Productivity“, „Content & Courses“, „Communication & Collaboration“ und „Content Creation & Management“. Das ist eine nützliche Hilfestellung.

Ich nutze diese Liste entweder als schnellen Beleg für die Popularität einzelner Tools oder größerer Entwicklungen. Oder ich empfehle die Übersicht zum Stöbern, wenn man Inspirationen oder Ideen für das eigene, persönliche Wissensmanagement sucht.


Jane Hart, 2. September 2024

11Sep/24

ZFHE sucht Beiträge zum Thema „Lehrkompetenzen für eine zeitgemäße Hochschullehre“

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Für das Themenheft 20/3 der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE) mit dem Titel „Lehrkompetenzen für eine zeitgemäße Hochschullehre“, das im Oktober 2025 erscheint, können bis zum 6. Juni 2025 Beiträge eingereicht werden, die den aktuellen Stand der Kompetenzentwicklung in der Hochschullehre reflektieren. Die ZFHE ist ein referiertes Online-Journal, das sich auf innovative und praxisrelevante Themen der Hochschulentwicklung konzentriert.

10Sep/24

Die KI-Pioniere sitzen in Niedersachsen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christian Füller schreibt einleitend: „Generative KI breitet sich rasend schnell unter Studierenden aus. Bei den Hochschulen hakt es allerdings. Bericht von KI-Pionieren an der Peripherie.“ Es folgt eine Bestandsaufnahme, die ernüchternd ist, aber die Wirklichkeit gut abbildet: Es gibt viele kleine Projekte, aber „keinen bundesweiten niedrigschwelligen Zugang zu LLM für Studierende“. Für Lehrende übrigens auch nicht. Die Ausnahme bilden drei Projekte in Niedersachsen, die der Autor vorstellt: „das „KI-Servicezentrum für sensible und kritische Infrastrukturen“, kurz KISSKI, in Göttingen; die Kunsthochschule HAWK in Hildesheim, Holzminden und Göttingen; schließlich ein privates Modell namens Educa-AI, das de facto eine Ausgründung aus den Hochschulen Göttingen und Clausthal-Zellerfeld ist“. 

Ansonsten: hohe Kosten, lang-andauernde Abstimmungen in den Hochschulgremien und wenig Interesse der Politik, hier zu fördern.
Christian Füller, Forschung & Lehre, 06.09.2024

10Sep/24

LX049 Informelles Lernen im Unternehmen: Tipps und Best Practices von Oliver Lorenz

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Diese Podcast-Folge (39:42 Min.) hält, was ihr Titel verspricht. Oliver Lorenz ist derzeit bei der Deutschen Bahn damit beschäftigt, den DB Campus in Erfurt mitzuentwickeln. 2025 sollen die ersten Gebäude öffnen. Daneben ist er aktives Mitglied der Corporate Learning Community. Im Gespräch mit Gastgeber Matthias Wiencke dreht sich alles um das informelle Lernen: Möglichkeiten, Voraussetzungen, Beispiele (genannt werden unter anderem Lernzeiten, BarCamps, Communities, Chat-Gruppen, Web-Sessions) und Hinweise, wie und wo man selbst Erfahrungen sammeln und Dinge ausprobieren kann.
Matthias Wiencke, Gespräch mit Oliver Lorenz, LernXP: Der LernXplorer Podcast, 8. September 2024

10Sep/24

Keynote bei der ViTeach 2024: Hilfe, ich wurde avatarisiert! #viteach24 #viteach

Quelle: Sandra Schön Autor: sansch

Ich bin (wieder) eingeladen worden, bei der Online-Konferenz zu Lernvideos ViTeach 2024 beizutragen und freue mich sehr dass ich ausgerechnet beim Schwerpunktthema „Sozial. Intelligent. Kompetent“ mit einer Keynotes beitragen darf. Ich werde dazu u.a. dazu berichtet, was es mit einem so macht, avatarisiert zu sein (gibt’s übrigens glaub noch nicht im Duden!) und wie an der TU Graz KI bei der Videoproduktion eingesetzt wird – und mit welchen Ergebnissen. Achja, und OER ist natürlich IMMER wichtig. Auch bei Lernvideos!

Die Folien zum Vortrag sind unten verlinkt.